Foto: Caritas

O´zapft is im „Haus Martha“

Das „Haus Martha“ – Pflegewohnhaus der Caritas im Herzen von Klagenfurt – ist 20 Jahre alt. Bewohner*innen, ehemalige und jetzige Mitarbeiter*innen, Angehörige und Festgäste feierten den Geburtstag zünftig, fröhlich und beschwingt mit einem Oktoberfest. Am Anfang stand ein Dankgottesdienst mit Bischof Josef Marketz. Herzlichkeit, Mitmenschlichkeit und Zusammenhalt prägen die Pflegearbeit im „Haus Martha“, in dem zurzeit rund 60 Bewohner*innen liebevoll begleitet und betreut werden.

Für Bischof Josef Marketz, der das Pflegewohnhaus und einige Bewohner*innen aus seiner Zeit als Caritasdirektor gut kennt, ist das „Haus Martha“ im Zentrum der Landeshauptstadt ein „Vorzeigehaus, in dem die Liebe spürbar wird“. – Jene Liebe, die neben der professionellen Pflege notwendig sei, dass sich die Menschen wohlfühlen. Der Bischof erinnerte bei dem Jubiläumsfest am 13. Oktober 2023 an Papst Franziskus, der auch verzweifelten, vielleicht einsamen Menschen sagt: „Gott liebt dich“.  Dieses „Gott liebt dich“ sei genauso heilsam wie die menschliche Liebe und die Professionalität, so Marketz.

20 Jahre voller Fürsorge, Liebe und Engagement  

Aus Dankbarkeit für zwei Jahrzehnte „Haus Martha“ zelebrierte der Bischof mit Prälat Viktor Omelko und Domdekan Apostolischer Protonotar Michael Kristof am 13. Oktober 2023 einen wunderschönen zweisprachigen Festgottesdienst, der von Judith Höhndorf gestaltet wurde. Für die von Christine Sadnek organisierte musikalische Umrahmung sorgten Sänger und Sängerinnen des Heimatklanges Bach unter der Leitung von Siegi Hoffmann und als Vorsänger beim Volksgesang Benno Schollum – der Sohn einer Bewohnerin. Ursula Jessenitschnig begleitete ihn am Keyboard. Die Fürbitten lasen Bewohner*innen, Angehörige und Mitarbeiter*innen.

Alte Stadtmauern & Geschichte   

Unser ehemaliger Caritasdirektor Omelko erzählte zum Entstehen des Hauses diese Anekdote: „Eines Tages sind drei Frauen zu mir ins Büro gekommen, die wissen wollten, was wir denn für sie im Alter machen würden. Sie haben darauf gepocht, dass wir auch im Zentrum der Stadt Pflegewohnhäuser errichten. Immer auf die Bedürfnisse der Menschen achtend, haben wir dann dieses Projekt im Laufe der Zeit in Angriff genommen.“ Entstanden ist 2003 am Viktringer Ring mit dem „Haus Martha“ und zwei Gärten ein schöner Lebensraum für alte und pflegebedürftige Menschen in einer Lage, der es den Bewohner*innen ermöglicht, weiterhin am Stadtleben teilzunehmen und kleine Einkäufe etwa am nahen Benediktinermarkt selbst zu erledigen. Zu diesem Zweck war das am Standort befindliche und als „Marienheim“ bekannte Gebäude adaptiert und mit einem Neubau erweitert worden. Im Zuge der Arbeiten kamen alte Stadtmauern zum Vorschein, die – quer durchs Pflegewohnhaus führend – heute noch sichtbar sind.

Dank an alle Unterstützer*innen

Pflegedienstleiterin Gabriele Gangl, der Alexandra Messner als administrative Leiterin zur Seite steht, erinnerte beim Jubiläumsfest an schöne und herausfordernde Zeiten, wie Pandemie und Mitarbeiter*innenmangel, und dankte allen Unterstützer*innen des Hauses, besonders den ehemaligen und jetzigen freiwilligen wie hauptberuflichen Mitarbeiter*innen. Voll des Dankes war neben allen anderen Festredner*innen auch unser Direktor Ernst Sandriesser: „Im Haus Martha wird Qualität gelebt. Das gelebte Leben der Bewohner*innen hat hier einen Wert.“, betonte Sandriesser. Und: „Es haben noch nie so viele Menschen im Pflegeberuf gearbeitet wie zurzeit. Aber Bedarf und Nachfrage sind stark gestiegen. Wir müssen den jungen Menschen Mut machen, den Pflegeberuf zu ergreifen, denn er ist erfüllend, wunderschön – ein Beruf fürs Leben.“ Auch Bürgermeister Christian Scheider – „Man spürt in diesem Haus Gemeinschaftssinn. Das Fest ist liebevoll und wunderschön wie vor zehn Jahren.“ – und Landtagsabgeordneter Maximilian Rakuscha, ein ausgebildeter diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, der acht Jahre am Krankenbett gearbeitet hat – „Es ist ein sehr sinnstiftender und sehr schöner Beruf.“ – wollen Menschen den Pflegeberuf schmackhaft machen. Dafür bedürfe es neuer Rahmenbedingungen und Reformen, so die beiden.

Seit den Anfängen dabei

Seit 14 Jahren lebt Eva Anderwald im „Haus Martha“. Die Bewohnerin wurde ebenso geehrt wie die Mitarbeiterinnen Gabriele Gangl (Pflegedienstleitung), Heidi Bachlechner (Fachsozialbetreuung) und Ruzica Knezevic (Reinigung), die seit Bestehen des Hauses im Einsatz sind und Gertrude Piroutz (DGKP), die zwar nicht von Anfang an im „Haus Martha“, jedoch seit 25 Jahren bei der Caritas Kärnten beschäftigt ist.

Gefeiert wurde zur Ziehharmonika-Musik von Martin Adamitsch bei Weißwurst, Brezen und offenem Bier, die Schüler*innen der unserer Caritas-HLW servierten. Unsere Schulleiterinnen Tanja Perchtold (HLW) und Ines Lackner (SOB) waren ebenso unter den zahlreichen Gästen wie Lackners Vorgänger Wilfried Hude, Landtagsabgeordneter Stefan Sandrieser und Caterer Adolf Kulterer

Herzliches Miteinander

Eine herzliche und vertraute Beziehung mit den aktuell rund 60 Bewohner*innen ist den Mitarbeiter*innen des „Haus Martha“ ein Herzensanliegen. Rund 48 Beschäftigte, davon 38 in der Pflege, betreuen und begleiten die Seniorinnen und Senioren individuell. Professionell und liebevoll kümmern sie sich um deren Wohlbefinden und vermitteln ihnen ein Gefühl von Geborgenheit. Im Haus ist seit 2016 auch eine gerontopsychiatrische Abteilung für ältere psychisch erkrankte Menschen eingerichtet. Acht Bewohner*innen kommen in dieser kleinen Wohneinheit nicht nur zur Ruhe, sie sind auch in die Sozialbetreuung miteingebunden. 

In regelmäßigen Abständen absolvieren Schüler*innen unserer angrenzenden Schule für Sozialbetreuungsberufe ihre Praktika im Haus. Ausflüge in die Stadt stehen ebenso wie die regelmäßige Aktivierung der Bewohner*innen und Feste im christlichen Jahreskreis auf dem Tagesplan.  

Wer Teil des Pflegeteams werden will, ist herzlich zur Bewerbung eingeladen. Mehr Infos finden Interessierte unter www.caritas-pflege.at/kaernten

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