Gesegnete Kräuter und ihr Wirken

Thymian & Co sollen gesegnet vor Bösem bewahren: Der Brauch des Kräuterbindens, der seit dem 9. Jahrhundert bekannt ist, wurde zum Hochfest Mariä Himmelfahrt am 15. August in unseren Pflegewohnhäusern mit Freude begangen.

In unseren zehn Pflegewohnhäusern feiern Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen Jahr für Jahr die Feste im Jahreskreis. Dazu gehört am 15. August das Hochfest Mariä Himmelfahrt.  Anlässlich dessen werden in unseren Häusern landauf, landab im Vorfeld duftende Kräuterbuschen gebunden, die gesegnet werden und dann Böses abwenden und vor Gefahren schützen sollen. Für die Sträuße werden etwa Thymian, Salbei, Kamille, Arnika, Lavendel, Majoran, Minze, Ringelblume oder Oregano verwendet. Sie haben eine symbolische Bedeutung. Zum Beispiel steht die Kamille für Wohlstand, Weisheit und Erfolg oder der Lavendel für Frieden.

7, 9 oder 12 Kräuter

Eine schöne Kräutersegnung unter freiem Himmel zelebrierte Pfarrer Johannes Staudacher in unserem Pflegewohnhaus „Haus Martha“ in Klagenfurt. Duftende Kräuterbuschen für die Bewohner*innen wurden von der diplomierten Sozialbetreuerin Christine Sadnek gebunden. Unsere Bewohner*innen des „Haus Maria/Dom Marija“ in Bleiburg haben für die Segnung neben den Büscherln auch Lavendelsäckchen in Herzform mit viel Liebe gefertigt. „Beim Kräuterbuschenbinden haben unsere Bewohner*innen streng auf die Anzahl der Kräuter geachtet – 7, 9 oder 12“, erzählt Pflegedienstleiterin Sr. Valentina Rupnik. Denn es gebe in der römisch-katholischen Tradition einige mystische Zahlen, die für die Anzahl der Kräuter im Buschen aufgegriffen würden. Pfarrer Andrej Lampret segnete die Büscherl bei der Heiligen Messe in der Hauskapelle. Im Anschluss bekam jede*r Bewohner*in eines und ein Lavendelsäckchen für das eigene Zimmer mit. Auch im „Haus Elisabeth“ in St. Andrä im Lavanttal hat das Kräuterbuschenbinden Tradition. Fachsozialbetreuerin Michaela Perchtold weiß, wie bedeutsam es für die Senior*innen ist: „Ihnen ist es ein großes Anliegen, die Büscherl traditionell selbst zu machen.“