Anlässlich des „Internationalen Tag der Pflege“ am 12. Mai stellen wir unsere Tätigkeit für alte, kranke sowie pflegebedürftige Menschen in den Fokus und appellieren angesichts des Pflegekräftemangels an die Politik, mit neuen Modellen den Zugang und Umstieg in diesen vielfältigen wie erfüllenden Beruf zu ermöglichen.
„Wir freuen uns, dass wir in dem Maße, in dem Impfungen und Immunisierung in der Bevölkerung voranschreiten, in unseren zehn Pflegewohnhäusern wieder vorsichtig zum Alltag zurückkehren können“, sagt Donata Rössler-Merlin als Bereichsleiterin für unsere stationäre Betreuung und Pflege. 356 Pflegekräfte betreuen derzeit professionell und warmherzig alte bzw. kranke Menschen stationär, 52 sind in der mobilen Pflege beschäftigt. „Zu wenig“, weiß unser Direktor Ernst Sandriesser. Die Pandemie habe klar gezeigt, wie wichtig der Pflegeberuf ist. Um dem Pflegekräftemangel Herr zu werden und dringend benötigte Mitarbeiter*innen zu gewinnen, hat er einen konkreten Vorschlag. So sollten Umsteiger*innen in die Pflege – also Frauen und Männer mit einem Beruf ohne Perspektive – während der Pflegeausbildung eine finanzielle Unterstützung von der öffentlichen Hand erhalten. Darüber hinaus sollten die absolvierten Praktika in den Pflegewohnhäusern bezahlt werden. Auf diese Weise wäre etwa die Ausbildung zur Pflegeassistenz in überschaubarer Zeit möglich.
Für den Menschen in seiner Ganzheit da sein
Dass der Pflegeberuf herausfordernd, aber auch sehr erfüllend ist, daran lässt Heidi Bachlechner (46) keinen Zweifel. Sie war im ersten Beruf Einzelhandelskauffrau und hat sich im zweiten Bildungsweg in unserer Schule für Sozialbetreuungsberufe in Klagenfurt für den Sozialberuf ausbilden lassen. Seit 24 Jahren ist Bachlechner mittlerweile als Fachsozialbetreuerin bei uns tätig und bereut keine Stunde. „Ich kann jetzt mit dem wunderbaren Gefühl nach Hause gehen, anderen Menschen den Tag verschönert und gleichzeitig etwas für die Gesellschaft geleistet zu haben.“ Oft werde sie von den Bewohner*innen mit einem Lächeln für ihre Arbeit belohnt. „Es gibt nichts Schöneres“, sagt sie und wünscht sich mit der Anhebung des Personalschlüssels eine Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Pflege: „Es muss um mehr gehen als nur darum, die Grundbedürfnisse zu stillen, nämlich um den Menschen als Ganzes. Dafür bedarf es mehr Zeit.“
Umzug in ein neues Zuhause
In den Pflegewohnhäusern entspannt sich die Situation allmählich. „Es gibt wieder gemeinsame Unternehmungen und Aktivitäten. Außerdem kommen die Freiwilligen für Besuchsdienst und Hospizbegleitung wieder vermehrt in unsere Häuser“, freut sich Bereichsleiterin Rössler-Merlin. Und: „Wir verfolgen strenge Covid-Konzepte und halten uns strikt an die gesetzlichen Verordnungen. Unsere Mitarbeiter*innen werden regelmäßig getestet. Die Durchimpfungsrate lässt die Hoffnung zu, covidsicher zu sein.“ Zurzeit seien auch alle Häuser Covid-frei und die Türen für neue Bewohner*innen offen. Rössler-Merlin lädt daher Interessierte nach vorheriger Terminvereinbarung zu einem Kennenlernen des Hauses in der gewünschten Region ein.
Anerkennung für großes Engagement in der Pandemie
Wir wollen den Bewohner*innen ein möglichst selbstbestimmtes Leben bieten, das sich an den eigenen Bedürfnissen orientiert. Ziel ist es, die letzte Lebensphase gemeinsam würdevoll zu gestalten. „Die letzten Monate waren für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter extrem herausfordernd. Sie haben sich voll engagiert und alles getan, um unsere Philosophie mit Leben zu erfüllen“, betont Direktor Sandriesser: „Großer Dank und Anerkennung an die Teams in unseren zehn Häusern!“
Information und Entlastung für Angehörige
Unsere Mitarbeiter*innen der mobilen Pflege und Betreuung betreuen und pflegen im Raum Klagenfurt Stadt und Land sowie Villach Stadt und Land Menschen daheim. Dieser Bereich versteht sich auch als Anlaufstelle für alle Fragen rund ums Älterwerden und als Ankerpunkt für pflegende Angehörige. Sie erhalten hier Information, Weiterbildung und Unterstützung. Zunehmend können auch Entlastungsangebote wieder stattfinden.