Wir freuen uns über neue HospizbegleiterInnen: 17 Frauen und ein Mann absolvierten eine einjährige Ausbildung, die sie dazu befähigt, Menschen in der letzten Lebensphase bis zu ihrem Tod einfühlsam und professionell beizustehen.
Nadja Wallner beeindruckte mit ihrem feinen Spiel auf der Harfe. 18 AbsolventInnen des Lehrgangs „Mobile Hospizbegleitung“ – 17 Frauen und ein Mann – nahmen am 10. Oktober 2019 aus den Händen unseres Direktors Josef Marketz bei einer kleinen, schönen Feier im Bildungshaus Schloss Krastowitz in Klagenfurt ihre Zertifikate entgegen. Zuvor hatte Kursbegleiterin Eva Maria Wernig in den Rückspiegel geblickt: „Sterben und Tod sind Themen, die unsere Gesellschaft immer noch gerne ausspart. Wir waren ein Jahr lang gemeinsam unterwegs und haben uns im Hospizlehrgang, der nicht so selbstverständlich ist wie ein Computerkurs, auch viel mit der eigenen Vergänglichkeit auseinandergesetzt.“ Für Wernig als Bereichsleiterin für mobile Betreuung und Pflege ist das auch das Um und Auf, um schwerstkranke und sterbende Menschen in Pflegeheimen, auf Palliativstationen oder zu Hause einfühlsam und professionell begleiten zu können.
Wenn Trösten nicht mehr hilft
Sterben und Trauern würden nicht erst in der letzten Phase beginnen, sondern schon vorher, im kleinen Loslassen vom Leben – mit der Verabschiedung der Mobilität, mit dem von anderen Menschen abhängig werden, so Wernig. Die KursteilnehmerInnen, die ein 40-Stunden-Praktikum zu absolvieren hatten, haben sich mit den Themen Kommunikation, Demenz, dem „Kommunikationsmittel“ Validation und palliative Betreuung sowie spirituellen Fragen zu Krankheit, Sterben und Tod intensiv auseinandergesetzt. Wernig: „Wenn uns Leidvolles widerfährt, wollen wir trösten, oftmals auch wegtrösten. Wo Trösten nicht mehr hilft, gilt es, dazu sein und die Sprachlosigkeit miteinander auszuhalten.“ Die Fachfrau wünschte den frischgebackenen HospizbegleiterInnen Gottes Segen, viel Kraft und Mut für ihre (freiwillige) Tätigkeit: „Wir haben nicht das Problem der aktiven Sterbehilfe zu diskutieren, sondern darüber zu reden, dass das Sterben von Menschen, deren Leben kraftlos wird und die genug haben, erlaubt ist und zugelassen wird.“
Ein Lächeln aus Dankbarkeit
Direktor Marketz dankte den AbsolventInnen, von denen sich viele freiwillig für die Caritas engagieren werden: „Es ist gut, wenn jemand da ist, der den Menschen am Rande des Lebens abholt, bei ihm ist und seine Hand hält.“ Marketz sprach im Zusammenhang mit der Hospizbegleitung von einem Geschenk für die sterbenden Menschen, aber auch die BegleiterInnen selbst. Letzteren wünscht er, dass sie „Dankbarkeit in Form eines Lächelns, von Blicken und zärtlichen Gesten spüren werden“.
Für neuen Lehrgang jetzt anmelden
Am 22. November 2019 startet im Schloss Krastowitz ein neuer Ausbildungslehrgang „Mobile Hospizbegleitung“, der ein Jahr dauert und den Standards des „Dachverband HOSPIZ ÖSTERREICH“ entspricht. Nähere Auskünfte erteilt Eva Maria Wernig. Sie nimmt unter der Telefonnummer 0664/806 488-114 oder via E-Mail e.wernig(at)caritas-kaernten.at Anmeldungen entgegen.