Die meisten Pflege- und Betreuungsorganisationen verwalten die Gelder ihrer Klient:innen und tätigen alltägliche Ausgaben in deren Namen – sei es für den Einkauf im Supermarkt, den Besuch in der Apotheke oder beim Friseur. Dieses sogenannte Klienten- bzw. Depotgeld wird vom Personal meist in bar oder auf Geschäftskonten der Organisationen verwaltet. „Das birgt erhebliche finanzielle und rechtliche Risiken für die Organisationen und deren Leiter:innen. Diese reichen vom Verlust der Gelder im Insolvenzfall über mögliche regulatorische Sanktionen bis hin zu Haftungsthemen“, erklärt der gelernte Jurist Mag. Markus Reinfeld, einer der drei Co-Founder von Pflegenavi.
Fintech digitalisiert Geldflüsse
Das Fintech, das sich in der Vergangenheit bereits Finanzierungen seitens der FFG und AWS sicherte, entwickelte die cloudbasierte Softwareapplikation „Pflegenavi“, mit der die Geldflüsse zwischen Klient:innen bzw. deren Angehörigen und den Dienstleister:innen gesteuert werden können. „Die Pflegenavi App funktioniert wie ein e-Banking Tool. Die Nutzer:innen haben immer den aktuellen Kontostand des Depots auf der App oder im Web, können die Dienstleister:innen direkt bezahlen und das Depot je nach Bedarf auch wieder aufstocken. Dies bringt Sicherheit und Transparenz in den sehr stark unterdigitalisierten Pflege- und Betreuungssektor“, erklärt CEO und Co-Founder Patrick Reinfeld. So zeigt sich auch Isabella Gruber, Leiterin des Pflegewohnhauses Schönbrunn der Caritas der Erzdiözese Wien, begeistert: „Pflegenavi war die beste Entscheidung für die Verwaltung von Klientengeldern. Wir arbeiten bereits seit geraumer Zeit mit der Software und können erstmals Rechnungen und Zahlungen der Klient:innen transparent und sicher abwickeln. Unser Arbeitsalltag hat sich dadurch massiv vereinfacht.“
Pflegenavi e-Wallet sorgt für Rechtssicherheit
Die Innovation von Pflegenavi ist eine digitale, auf e-Wallets basierende Depotverwaltung, die Klientengelder sicher und klar abgrenzt. e-Wallets sind elektronische Geldbörsen. Diese ermöglichen den Klient:innen der Pflege- und Betreuungsorganisationen eine einfache, digitale Abwicklung ihrer Zahlungen. Klient:innen oder Angehörige können Geld auf das Pflegenavi Wallet laden und damit alltägliche Ausgaben für Dienstleistungen oder Einkäufe bezahlen. Mit den Pflegenavi Wallets bleiben Klientengelder stets vollständig im Besitz der Klient:innen und werden erst nach Leistungserbringung an die Dienstleister:innen ausbezahlt. „Unsere Lösung stellt sicher, dass eine klare Trennung zwischen den Geldern der Klient:innen und der Organisation besteht. Damit entfällt die bisherige Verwaltung von Fremdgeldern durch die Organisationen und Risiken werden minimiert“, betont Dr. Rainer Schuster, CTO und Co-Founder von Pflegenavi.
Bezahlung von Alltagsausgaben mit eigener Kartenlösung namens PIANQA
PIANQA ist die Bezahlkartenlösung von Pflegenavi, die gemeinsam mit namhaften Finanzinstituten und PSPs für den Pflege- und Betreuungssektor entwickelt wurde. Denn vor allem für das Personal im Bereich der mobilen Pflege bzw. Betreuung von Menschen mit Behinderungen waren die Bezahlvorgänge von alltäglichen Ausgaben immer ein großer Painpoint. „Unsere Mitarbeiter:innen müssen täglich mehrere Ausgaben für die zu betreuenden Personen tätigen. Meist erfolgen diese Ausgaben in bar, was zu Fehlern führen kann und zudem eine große Verantwortung für die Mitarbeiter:innen bedeutet, die das Bargeld ständig mitführen müssen. Weiters sind danach manuelle Abrechnungen zu machen und ist eine Flut an Belegen zeitaufwendig zu verwalten. Durch die Einführung der PIANQA Karte tragen wir dazu bei, Entlastung für unsere Mitarbeiter:innen zu schaffen und machen einen großen Schritt in Richtung bargeldlose Zukunft. Damit sind wir auch weniger abhängig von Banköffnungszeiten und schwindenden Filialen“, beschreibt Mag. Peter Adelmann, Leiter Finanz- und Rechnungswesen bei der Caritas der Erzdiözese Wien, die aktuelle Situation. Mit der PIANQA Bezahlkarte können die Mitarbeiter:innen nun alle Aufwendungen direkt bezahlen, egal ob mit physischer Karte oder virtueller Karte am Smartphone. Alle Transaktionen werden in Echtzeit über die Pflegenavi Web- und Mobile-Apps erfasst und sind jederzeit transparent nachvollziehbar. Im Bedarfsfall bleibt aber auch weiterhin die Abwicklung von Geschäftsvorgängen mittels Bargeld möglich, um größtmögliche Flexibilität für die Klient:innen und Organisationen sicherzustellen.
PIANQA als Zukunftslösung: Pilotprojekt bereits gestartet
„PIANQA ist mehr als eine Bezahlkarte – es ist ein Synonym für die Werte von Pflegenavi: digitale Innovation, vereinfachte Abrechnungsprozesse, transparente Nachvollziehbarkeit, rechtskonforme Qualitätssicherung bei Finanztransaktionen im Pflege- und Betreuungssektor“, erklärt Rainer Schuster den Namen PIANQA. Die Caritas der Erzdiözese Wien startete Anfang des Jahres bereits mit dem Pilotprojekt und möchte bis zum Sommer 2025 alle Mitarbeiter:innen der stationären und mobilen Pflege sowie der Bereiche Menschen mit Behinderung und Hilfe in Not mit der PIANQA Kartenlösung ausstatten.
Digitale Transformation für mehr Rechtssicherheit und Effizienz
Mit einer klaren Vision und einem schlagkräftigen Team um die Gründer Patrick Reinfeld, Dr. Rainer Schuster und Mag. Markus Reinfeld treibt das Unternehmen seit 2020 die Digitalisierung der Branche voran. „Unsere Vision mit Pflegenavi ist es, ein Ökosystem zu bieten, in dem Klientengelder sicher und transparent verwaltet und die Organisationen durch digitale Lösungen entlastet werden,“ schließt Patrick Reinfeld ab. Das Unternehmen arbeitet bereits mit namhaften Kund:innen wie der Caritas und dem Samariterbund zusammen und plant noch in diesem Jahr einen Rollout in weitere Länder.