Frauen und Männer beim Spatenstich Haus. St. Martin

Spatenstich für Caritas Pflegewohnhaus St. Martin in Wien Floridsdorf

Neubau des Pflegewohnhauses St. Martin in der Prager Straße gestartet – neues Zuhause für 53 ältere Menschen mit chronisch psychischen Erkrankungen
 

Am 11. August 2017 gab die Caritas der Erzdiözese Wien mit einem symbolischen Spatenstich das offizielle Startzeichen für den Neubau des Caritas Pflegewohnhauses St. Martin in Floridsdorf. In der Prager Straße 87 entsteht ein modernes Pflegewohnhaus für 53 ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen. In zwei Jahren sollen die BewohnerInnen, die derzeit im Haus St. Martin in der Anton Bosch Gasse 22 leben, in ihr neues Zuhause ziehen. Fonds Soziales Wien Geschäftsführer Peter Hacker, Bezirksvorsteher Georg Papai, Caritas Wien Generalsekretär Klaus Schwertner, Hausleiterin Eleonore Lobmeyr und Architekt Günther Trimmel waren beim feierlichen Spatenstich dabei.
 

„Im neuen Caritas Haus St. Martin wollen wir den Bewohnerinnen und Bewohnern ein neues Zuhause geben, in dem sie Sicherheit und Geborgenheit, soziale Integration in ihr Umfeld und größtmögliche Lebensqualität erfahren. Außerdem können wir den Menschen die Betreuung im Haus auch dann noch ermöglichen, wenn sie älter werden beziehungsweise der Pflegeaufwand steigt“, erklärt Schwertner.

„Es geht hier nicht um die Schaffung zusätzlicher Plätze – es geht darum, den Bewohnerinnen und Bewohnern bestehender Häuser ein neues Zuhause nach modernsten baulichen Standards zu schaffen“, betont Peter Hacker, Geschäftsführer des Fonds Soziales Wien. „Wie in allen vom FSW geförderten Einrichtungen werden wir dabei auf höchste Qualität in der Pflege und Betreuung achten – die Caritas ist dabei ein langjähriger, verlässlicher und sehr engagierter Partner.“ 
 

„Das neue Pflegewohnhaus ist eine Bereicherung für das soziale Netzwerk in Floridsdorf und für alle Personen, die eine besondere Zuwendung benötigen. Durch die finanzielle Unterstützung des „Fonds Soziales Wien“ ist dieses Projekt erst möglich, denn die Stadt Wien unterstützt dort wo Hilfe benötigt wird. Auch möchte ich mich sehr bei der Caritas sowie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken, denn sie ermöglichen es durch ihr vielseitiges Engagement, dass ältere und pflegebedürftige Menschen rundum versorgt sind und sich in Floridsdorf wohlfühlen.“, freut sich Bezirksvorsteher Georg Papai

 

Neues Zuhause für 53 ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen

22 Frauen und 20 Männer leben derzeit im Haus St. Martin in der Anton Bosch Gasse. Die häufigsten Diagnosegruppen der BewohnerInnen sind Krankheiten aus dem schizophrenen Formenkreis. Ein multiprofessionelles Team aus Pflegekräften, PsychologInnen, ÄrztInnen, ErgotherapeutInnen, SozialbegleiterInnen und auf Wunsch seelsorgerische Begleitung kümmert sich um die BewohnerInnen. Die spezielle Ausrichtung des Hauses ist in dieser Art einzigartig in Wien. Da – durch die zunehmende Verbesserung der Behandlungs- und Betreuungssituation – die Menschen mit diagnostizierten psychischen Erkrankungen ein immer höheres Lebensalter erreichen, ist in Zukunft ein höherer Bedarf an Langzeitpflegeeinrichtungen mit Spezialisierung auf die Zielgruppe der über 60-jährigen Pflegebedürftigen mit psychischen Erkrankungen gegeben.

Derzeit können die BewohnerInnen nur im Haus leben, solange sie nicht schwer pflegebedürftig sind. Das 1962 erbaute Haus entspricht aufgrund der infrastrukturellen Gegebenheiten auch nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine zeitgerechte Betreuung und Pflege von Menschen mit diesen speziellen Krankheitsbildern. Ein zentrales Ziel ist es, den Menschen die Betreuung im Haus auch dann noch zu ermöglichen, wenn der Pflegeaufwand steigt. Ein Verlust von gewohnten Strukturen, Abläufen und sozialen Kontakten ist besonders in dieser Situation eine hohe Belastung für die Betroffenen.

 

Betreuung in Hausgemeinschaften

Am neuen Standort werden die Bereiche im Haus in Form von fünf Hausgemeinschaften mit maximal elf BewohnerInnen organisiert. Dadurch kann in kleineren Gruppen der Alltag gemeinsam erlebt und gestaltet werden. Diese Betreuungsform ermöglicht eine sehr individuell gestaltete Bezugspflege und -betreuung und gewährleistet so eine gute Beziehungsarbeit. Der zentrale Treffpunkt jeder Hausgemeinschaft ist die Wohnküche mit integriertem Wohnbereich, der den Mittelpunkt der Gestaltung der Tagesstruktur darstellt. Innerhalb einer Wohngruppe sorgen die FachsozialbetreuerInnen – gemeinsam mit den AlltagsbegleiterInnen – für die notwendige Tagesstruktur. Dies betrifft vor allem die Vorbereitung der Mahlzeiten in der Wohnküche, die Erledigung von Alltagsaktivitäten wie Reinigen des persönlichen Bereiches oder Waschen der eigenen Wäsche. Innerhalb des Tagesablaufes werden aber auch individuell abgestimmte oder gemeinschaftliche Aktivitäten durchgeführt. Es wird dabei allen BewohnerInnen die Möglichkeit gegeben im Rahmen ihrer Fähigkeiten und Interessen mitzuwirken und aktiv ihren Lebensraum zu gestalten. 

Im Erdgeschoss finden neben Büro- und Empfangsbereich auch Therapieräume, Multifunktionsräume, Hauswirtschaftsräume und ein Andachtsraum Platz. Die Stockwerke eins bis vier beherbergen die Wohngemeinschaften mit den 43 Einzelzimmern und fünf Doppelzimmer inklusive Bad. Für die notwendige Grünfläche, die Erholungs-, Aufenthalts- und Betätigungsmöglichkeit bietet, sorgt ein Dachgarten.