Was zählt wirklich an Weihnachten? Woran erinnern wir uns in vielen Jahren noch, wenn sogar unsere Enkelkinder vielleicht nicht mehr ans Christkind glauben? Martha Remmele, Bewohnerin im Haus St. Teresa der Caritas Wien erzählt von einem ganz besonderen Weihnachtsfest in ihrer Kindheit.
„Ich wuchs bei Adoptiveltern in Kärnten auf, meine Mutter ist bei meiner Geburt verstorben und mein Vater ist acht Tage nach meiner Geburt nach Australien ausgewandert. Meine frühen Kindheitstage verbrachte ich im Heim, von wo ich zu Adoptiveltern kam. Die Erziehung meiner Eltern war sehr streng, aber auch liebevoll.
Weihnachten war das einzige Fest das gefeiert wurde. Wir hatten immer einen schön geschmückten Christbaum, mit Christbaumschmuck aus Glas, Keksen und eingewickelten Stollwerckzuckerl. Zu essen gab es Brot, Wurst und Tee.
Meine erste Puppe bekam ich zu Weihnachten im Alter von vier Jahren. Es war ein Ziegelstein; das Gesicht hat mein Vater mit Farbe gemalt, Haare hatte die Puppe aus Wollfäden, das Kleid hat meine Mutter aus Stoffresten zusammengenäht. Es war keine Kuschelpuppe, aber sie war meine Puppe. Am Weihnachtsabend bekam ich noch eine Tafel Schokolade, die ich mir eingeteilt habe, so dass ich bis zu den Hl. Drei Königen auskam.
An Weihnachten denke ich oft und mit viel Stolz an meine erste Puppe zurück.“