Kegelnachmittag im Haus Schönbrunn

Eine flotte Kegelpartie: Haus Schönbrunn in Bewegung

Ein gelungenes Beispiel für Selbstbestimmung durch Mobilität
 

"Die Stimmung ist ausgelassen", erzählt Sozialbegleiter Bernie Metz aus dem Haus Schönbrunn über die seit November 2015 regelmäßig stattfindenden Kegelpartien. Auf seine Idee hin wurde das beschwingte Vergnügen für die Bewohner des Hauses in die Tag umgesetzt. Um die Bibliothek des Hauses zu einer Kegelbahn umzufunktionieren, bedurfte es einiger Kreativität. So bilden jedes Mal ein paar Heurigentische die Bande der Bahn. Kegel und Kugel wurden extra besorgt. Die Geschichte des Kegelspiels reicht bis 3.500 Jahre vor unserer Zeitrechnung zurück. Bei Ausgrabungen in Ägypten entdeckten Archäologen Wandreliefs mit Kegelmotiven. Auch die alten Germanen spielten ein dem Kegeln verwandtes Spiel, und im Mittelalter wurde auf Jahrmärkten und hinter Klostermauern gekegelt.

Alle Neune

Einmal im Monat messen sich nun zwischen fünf und zehn Bewohner in dieser den Präzisionssportarten zugerechneten Freizeitbeschäftigung, bei der es darum geht, mit einer Kugel neun in Rautenform aufgestellte Kegeln umzuwerfen. Im besten Fall trifft man "alle Neune" auf einmal. Zweimal sei ihr das schon gelungen, erzählt Teilnehmerin Elisabeth Mammerler, die keinen Kegelnachmittag auslässt. Neben dem "ungezwungenen, geselligen" Beisammensein tut vor allem die "perfekte Mischung von kognitivem und motorischem" Training den Bewohnern gut, wie Bernie Metz erklärt. Immerhin gehe es darum, die Punkte korrekt zu zählen und die Kugel richtig zu rollen. Motivierend ist auch, dass niemand leer ausgeht, denn alle Teilnehmenden erhalten einen Preis. Für die drei Bestplatzierten gibt es natürlich ein zusätzliches Schmankerl, das für jeden Bewohner individuell ausgewählt wurde. Die Kegelfans hegen bereits den Wunsch, öfter als einmal im Monat zu spielen - die Einführung dieser "umwerfenden Sportart" ist also ein richtiger Renner geworden. Oder in Kegelsprache ausgedrückt: ein Volltreffer!

Kegelnachmittag im Haus Schönbrunn