Zum Tag der Pflege am 12. Mai rückt die Caritas die Situation in den Pflegewohnhäusern in den Fokus. „Wir freuen uns, dass in dem Maße, in dem Impfungen und Immunisierung in der Bevölkerung voranschreiten, in den Pflegewohnhäusern wieder der Alltag zurückkehrt“, erklärt Petra Prattes, Leiterin Betreuung und Pflege der Caritas Steiermark. Gleichzeitig richtet Prattes einen Appell an die Politik: „Die Krise hat deutlich gemacht, wie wichtig dieser Beruf ist. Wir haben aber einen eklatanten Mangel an Pflegekräften. Es sind neue Modelle nötig, um den Zugang und den Umstieg in diesen vielfältigen, lohnenden Beruf zu ermöglichen.“
„Wir sehen ein großes Potential, um neue Pflegekräfte zu gewinnen, wenn es möglich ist, direkt aus einem bestehenden Beruf ohne Zukunftsperspektive heraus in eine Pflegeausbildung zu wechseln“, schlägt Prattes vor. Ein mögliches Modell wäre, dass Umsteiger während der Pflegeausbildung Geld vom AMS erhalten und zusätzliche bezahlte Praktika in Pflegewohnhäusern absolvieren können. Auf diese Weise wäre etwa die Ausbildung zur Pflegeassistenz, die dringend benötigt werden, in überschaubarer Zeit möglich „Wir sind bereit, uns an den Ausbildungskosten zu beteiligen, wenn die Umschüler*innen bereits während der Ausbildung mitarbeiten“, hält Prattes fest. Dafür gebe es Beispiele etwa im Bereich der Polizeiausbildung.
Menschlichkeit braucht Zeit
Dass es der Pflegeberuf herausfordernd, aber auch sehr erfüllend ist, daran lässt etwa Caritas-Mitarbeiter Michael Zehetner keinen Zweifel. Er war im Erstberuf Buchdrucker und ist nach einer Umschulung seit fast 40 Jahren als Fachsozialbetreuer für die Caritas tätig. „Meine Kraftquelle ist die Arbeit“, berichtet er. „Ich kann den Bewohner*innen Gutes tun und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Es gibt nichts Schöneres als dieses ehrliche Danke“, beschreibt er die Herausforderungen und die lohnenden Aspekte des Berufs. Und er wünscht sich eine Verbesserung der Rahmenbedingungen: „Um Menschen menschlich zu behandeln, braucht es Zeit in der Pflege.“
Lebensräume Caritas
In den Pflegewohnhäusern entspannt sich mittlerweile die Situation allmählich. „Es gibt wieder einige gemeinsame Unternehmungen und Aktivitäten, auch können die ehrenamtlichen Helfer wieder vermehrt in die Pflegwohnhäuser kommen, was uns sehr freut,“ berichtet Prattes. „Und wir können die Türen wieder Stück für Stück aufmachen.“ Damit werde es auch wieder stärker möglich, die „Lebensräume“-Philosophie der Caritas-Pflege zu leben: Den Bewohner*innen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu bieten, das an den eigenen Bedürfnissen orientiert ist, und die letzte Lebensphase gemeinsam würdevoll zu gestalten.
Anerkennung an Teams für großes Engagement in der Pandemie
„Gerade in den vergangenen, sehr herausfordernden Monaten hat sich gezeigt, wie engagiert und einsatzbereit unsere Mitarbeiter*innen sich einbringen und diese Philosophie umsetzen“, hebt Prattes hervor. „Großer Dank und Anerkennung an die Teams in unseren 18 Häusern.“
Caritas-Pflegewohnhäuser bieten Information und Entlastung für Angehörige
Die Caritas-Pflegewohnhäuser verstehen sich auch als Anlaufstelle für alle Fragen rund ums Älterwerden und als Anlaufstelle für pflegende Angehörige. Sie erhalten hier Information, Weiterbildung und Unterstützung, zunehmend können auch Entlastungsangebote wieder realisiert werden.
Allgemeine Informationen zu den steirischen Pflegewohnhäusern der Caritas: https://www.caritas-pflege.at/steiermark/
Aktuelle Jobangebote im Bereich Pflege: https://www.caritas-pflege.at/jobs-steiermark/
Die Caritas bietet darüber hinaus auch Ausbildung im Berufsfeld Pflege an. Informationen: https://www.caritas-steiermark.at/jobs-bildung/schulen/