Zehn Jahre Lehrgang Palliative Care – Rückblick und neue Ansätze

Ärztinnen, Pfleger, seelsorgerisch Tätige

Aus unterschiedlichen Berufsgruppen, die mit unheilbar kranken Menschen umgehen, kommen die TeilnehmerInnen am interprofessionellen Basislehrgang der Caritas Akademie. Seit zehn Jahren bietet die Caritas Akademie in Kooperation mit der universitären palliativmedizinischen Einrichtung am LKH Graz (UPE) diese berufsbegleitende Ausbildung an.

Die Caritas in doppelter Hinsicht Vorreiterin 

Zum einen in der Pflege – in allen 16 Pflegewohnhäuser der steirischen Caritas sind Hospizkultur und Palliative Care im pflegerischen Alltag fest verankert. Zum anderen mit dieser einzigartigen Ausbildung die bisher 350 AbsolventInnen abgeschlossen haben. Ehemalige TeilnehmerInnen bescheinigen dem Lehrgang hohe Qualität und blicken positiv auf die Ausbildung zurück. Palliative Care habe an Bedeutung gewonnen, meint etwa eine Teilnehmerin aus dem pflegerischen Bereich, die sich eine intensivere Ausbildung beim medizinischen Personal wünscht. Ein Arzt, der die Ausbildung absolviert hat, sieht die Möglichkeit, in kleinen, interdisziplinären Teams zu arbeiten als hilfreich. Das palliative Handlungsfeld sollte attraktiver gestaltet werden und bei Bedarf sollten alle Menschen der Zugang zu Palliative Care ermöglicht werden, ist man sich einig.

Festakt zum zehnjärigen Bestehen

Beim Festakt zum zehnjährigen Bestehen der Ausbildung im Bildungshaus Mariatrost warf Festredner Friedemann Nauck, Direktor der Klink für Palliativmedizin am Universitätsklinikum Göttingen, einen Blick nach vorne. Er stellte den Ansatz des Advance Care Planning (Vorbereitende Pflegeplanung) vor, der sich in Deutschland derzeit als ein neues Konzept zur Realisierung wirksamer Patientenverfügungen durchsetzt.

Dabei erhalten PatientInnen im Rahmen eines professionell begleiteten Gesprächsprozesses Gelegenheit, eigene Präferenzen für künftige medizinische Behandlungen bei Einwilligungsunfähigkeit zu entwickeln und aussagekräftig zu dokumentieren. Gleichzeitig werden die relevanten regionalen Institutionen und Versorgungsstrukturen in einem systematischen Ansatz (Change Management) beteiligt, sodass die Vorausverfügungen regelmäßig verfügbar sind und zuverlässig beachtet werden.

 

Informationen zur Ausbildung finden Sie hier.