Tipps und Kurse für den Umgang mit Demenz

Menschen mit Demenz benötigen wie wir alle Bestätigung, Wertschätzung und das Gefühl, dazuzugehören.

Störungen in der Kommunikation mit an Demenz erkrankten Menschen werden von Angehörigen, aber auch von professionell Betreuenden als sehr belastend erlebt. Es ist daher unumgänglich, einfühlsame Kommunikation zu erlernen, um ein empathisches und auf Zuhören und Verstehen ausgerichtetes Gespräch führen zu können. Denn es gilt, die Achtung der Würde und einen respektvollen Umgang miteinander zu bewahren.

Auf die Person einstellen

Professionelle und Angehörige müssen sich daher auf den Menschen mit Demenz einstellen – umgekehrt ist das nicht mehr möglich!

Angehörigenkurse helfen

Die Caritas Wien bietet jährlich zwei spezielle Kurse „EduKation Demenz“ nach Prof. Dr. Sabine Engel an. Diese Kurse richten sich an Angehörige, die einen nahestehenden Menschen mit einer Demenz im frühen bis mittleren Stadium betreuen. Neben Wissensvermittlung über Demenz, Umgang mit den erkrankten Menschen, geht es um einfühlsame Kommunikation und wie Angehörige selbst gut auf sich achten können.
Information und Kursleitung: Sabine Zankl, Tel. 0664 825 22 58, E-Mail: sabine.zankl(at)caritas-wien.at

10 Tipps für einfühlsame Kommunikation mit Menschen mit Demenz

Natürlich kann einfühlsame Kommunikation nur in Kursen und durch Übung erlernt werden, aber auch die nachfolgenden Tipps können Ihnen weiterhelfen:

1. Stellen Sie Blickkontakt her und sprechen Sie langsam und deutlich! Nennen Sie die betreffende Person bei ihrem Namen!

2. Wenn Sie Informationen wollen, bilden Sie einfache Sätze, die man mit „Ja“ und „Nein“ beantworten kann.

3. Konzentrieren Sie sich nicht auf die Defizite, sondern erwähnen Sie Dinge, die der Betreffende richtig und gut gemacht hat.

4. Kritisieren Sie nicht und beginnen Sie keine Diskussionen, sondern versuchen Sie die Situation zu beruhigen.

5. Konfrontieren Sie die Erkrankten nicht mit ihren Fehlern.

6. Reagieren Sie nicht verärgert auf Anschuldigungen und Vorwürfe. Sie sind meist Ausdruck von Hilflosigkeit und Frustration und richten sich nicht gegen Sie persönlich. Lassen Sie einen Moment verstreichen und wechseln Sie dann das Thema.

7. Manchmal ist es besser, aus dem Zimmer zu gehen, tief durchzuatmen und nach einigen Minuten wiederzukommen. Wenn man sich beruhigt hat, entspannt sich häufig die Situation.

8. Denken Sie daran, dass der an Demenz Erkrankte sehr intensiv fühlt, auch wenn er sich nicht mehr so gut ausdrücken kann.

9. Generell gilt: sich Zeit lassen! Menschen mit Demenz brauchen Zeit und eine ruhige Atmosphäre, oft ringen sie mit dem richtigen Wort!

10. Und zu guter Letzt: Angehörige sollten nicht nur auf den Menschen mit Demenz gut aufpassen, sondern zuerst auf sich selbst. Nur wenn Sie gut für sich sorgen und es Ihnen gut geht, kann es auch dem erkrankten Menschen gut gehen.